Das ist mein Ziel

Demografie: Herausforderung für uns als Gemeinde

Wir alle werden gemeinsam älter. Und: Der Anteil der Seniorinnen und Senioren an unserer Bevölkerungszahl wird in den kommenden Jahren weiter deutlich steigen. Dem müssen wir Rechnung tragen. Da Senioren andere Bedürfnisse haben, als junge Menschen, heißt es, Vorkehrungen zu treffen, um das gemeinsame Altern positiv zu gestalten. Kulturelle und soziale Angebote müssen angepasst und seniorengerecht ausgerichtet werden. Wir benötigen verstärkt bezahlbare, zentrumsnahe und altersgerechte Wohnangebote. Innerörtliche Baulücken und Investitionsobjekte sollten hierfür zielgerichtet ausgebaut werden. Und zugleich gilt es, Wege zu finden, dass sich Jung und Alt ergänzen, sich austauschen, voneinander lernen.

 

 



Selbstständigkeit - so lange es geht


"Demografie befasst sich mit der Entwicklung der Bevölkerung und ihrer Strukturen", beschreibt das Bundesinnenministerium den Begriff der "Demografie". Dabei stehen folgende Faktoren im Kern des Interesses: Die Geburtenrate, der Wanderungssaldo und die Sterberate. Die demografische Entwicklung in Deutschland führt zu erheblichen Veränderungen der Bevölkerungsstruktur, so das Innenministerium. Und genau damit müssen auch wir uns auseinander setzen. Denn auch in unserer Gemeinde ist der demografische Wandel sichtbar: Der Anteil der älteren Menschen wächst. Das spüren wir beispielsweise schon auf dem Wohnungsmarkt. Junge Menschen stehen, was kleinere Wohnungen betrifft, in Konkurrenz zu den älteren Mitbürgern, deren Einfamilienhäuser für sie einfach zu groß und zu arbeitsintensiv werden. Hierauf müssen wir Antworten finden. Und der besteht darin, dass wir bezahlbaren Wohnraum für Jung und Alt schaffen müssen. Das heißt nicht, dass wir diesen Wohnraum bauen müssen. Vielmehr müssen wir durch entsprechende Planungen lenkend eingreifen und gemeinsam mit Investoren entsprechende Projekte umsetzen. Wichtig dabei ist vor allem auch, dass wir dazu beitragen, die Selbstständigkeit eines jeden Menschen so lange wie möglich zu erhalten.


Unsere lebendigen Ortsteile erhalten


Wenn es um den demografischen Wandel geht, dann stellen wir diese Veränderungen nicht nur in unseren beiden größeren Ortschaften Jemgum und Ditzum fest. Der Wandel vollzieht sich in allen Ortschaften. Gerade darum ist es wichtig, dass wir bei unseren Planungen und Initiativen die kleineren Orte nicht aus den Augen verlieren. Denn ihre Vielfalt, die unsere Gemeinde prägt, lebt von den Menschen in den Orten. Darum ist es mir ein Anliegen, auch in den kleineren Ortschaften beispielsweise für entsprechende Angebote zu sorgen, wenn es um kleinere, seniorengerechte Wohnungen geht. Nur so können die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in "ihren" Orten, in ihrem vertrauten Umfeld, bleiben. Und zugleich müssen wir auch in den Orten dafür sorgen, dass junge Menschen ihre Vorstellungen vom heutigen Wohnen dort verwirklichen können. Dies haben wir beispielsweise über den Flächennutzungsplan bereits getan - mit kleinen Bauflächen für Ein- oder auch Mehrfamilienhäusern, mit Eigenheimen und Mietwohnungen. Und wir müssen die alten Bebauungspläne "aufbrechen", damit es auch für junge Menschen interessant ist, Häuser und Grundstücke aus den 1950er oder 1960er Jahren zu kaufen und umzubauen.


Das Ehrenamt spielt eine wichtige Rolle


Wenn es um den demografischen Wandel geht, dann spielt das Ehrenamt eine ganz entscheidende Rolle. Hier übernehmen gerade die Vereine und Organisationen in unserer Gemeinde eine wichtige Rolle. Denn ob es nun die F-Jugend beim SV Ems Jemgum oder dem MTV Ditzum ist, ob es der Heimat- und Kulturverein Jemgum ist, ob es die Mühlenvereine sind, die Gesangsvereine, das Jugendrotkreuz oder die Jägerschaft - sie alle tragen zu einer lebendigen Gemeinschaft für Jung und Alt bei. Sie machen unsere Gemeinde liebens- und lebenswert. Darum ist es Aufgabe der Gemeinde, die Vereine bei ihrer Arbeit zu unterstützen.

Dabei heißt Unterstützung nicht immer gleich finanzielle Hilfe. Es geht auch darum, die Rahmenbedingungen vorzuhalten, Hilfestellungen beispielsweise bei Anträgen oder Förderungen anzubieten, Glasfaser in die Vereinsheime zu verlegen, oder gemeinsame Projekte durchzuführen. Ja, und wenn es sein muss, auch mal mit einer Finanzspritze zu helfen, auch wenn dies unser Haushalt kaum hergibt. Denn trotz aller Sparbemühungen dürfen wir eines eben nie vergessen: Nur durch das Ehrenamt, nur durch die Vereine sind wir das, was wir sind: Eine lebendige Gemeinde, die für alle Altersgruppen entsprechende Angebote bereit hält.