Die Gemeinde Jemgum ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Das dürfen wir ruhig mal hervorheben. Wir haben einerseits mit der Lage zur Autobahn A31 eine sehr günstige Verkehrsanbindung in die Region, aber auch an der Achse Hamburg-Amsterdam sowie ins Ruhrgebiet. Mit diesem Pfund dürfen wir wuchern. Darum brauchen wir auch das neue Gewerbegebiet in Holtgaste. Hier können sich neue Firmen ansiedeln, die weitere Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft in unsere Gemeinde bringen.
Wir sind aber auch touristisch gesehen ein wichtiger Standort. Viele Gäste kommen seit Jahren, weil sie sich in unserer Gemeinde wohl fühlen. Auch Gäste sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für unsere Gemeinde, den wir nicht unterschätzen sollten. Darum ist ein weiterer Ausbau von Übernachtungsmöglichkeiten für mich eine Stärkung unserer Wirtschaftskraft.
Für all das müssen wir als Gemeinde die Rahmenbedingungen schaffen. Unternehmen brauchen heute schnelles Internet. Darum gehen wir mit dem weiteren Ausbau des Glasfasernetzes den richtigen Weg. Wir brauchen aber auch beispielsweise einen Rahmenplan für die Häfen Ditzum und Jemgum. Auch sie sind Pfunde, mit denen wir wuchern sollten. Wir müssen aber die Häfen weiter entwickeln und heutigen Bedürfnissen anpassen. Und zugleich stehe ich dafür, ein Gesamtkonzept für einen nachhaltigen Tourismus in unserer Gemeinde zu entwickeln. Die Gäste kommen in unsere Gemeinde eben wegen der Natur, wegen der Nähe zum Weltnaturerbe Wattenmeer. Damit müssen wir künftig noch viel mehr werben. In dem Zusammenhang sehe ich den Beitritt zum UNESCO Biosphärenreservat als einen richtigen und wichtigen Schritt.
Kommunen brauchen Gewerbeansiedlungen. Nicht nur wegen der Gewerbesteuer. Unternehmen schaffen Arbeitsplätze und bringen Wirtschaftskraft in Gemeinden. Darum brauchen wir das neue Gewerbegebiet in Holtgaste unmittelbar neben der Autobahn A31. Aber, und das müssen wir akzeptieren, Gewerbeflächen gibt es nicht mehr zu Preisen unter 10 Euro pro Quadratmeter. Bauland ist teuer, Kompensation ist teuer und vor allem Erschließungsmaßnahmen kosten viel Geld. Das alles wirkt sich auf die Preise aus. Das sieht man inzwischen in allen Kommunen.
Wir brauchen in Jemgum und Ditzum aber auch Flächen direkt an den Ortschaften für s.g. ortsnahes Gewerbe, für Firmen, die für die Bürgerinnen und Bürger leicht zu erreichen sein müssen. Auch das haben wir in dem neuen Flächennutzungsplan bereits berücksichtigt.
Der Tourismus bedeutet für unsere Gemeinde vor allem eines: Kaufkraft. Denn die Gäste, die hier bei uns ihren Urlaub verbringen, geben tagtäglich auch hier Geld aus. Aus diesem Grunde bin ich der Meinung, dass wir den Tourismus weiter ausbauen sollten. Wir brauchen mehr Übernachtungsmöglichkeiten. Aber: Wir sollten dabei behutsam vorgehen und auf einen nachhaltigen Tourismus setzen. Denn die Gäste kommen in unsere Gemeinde, weil sie hier Ruhe und Ursprünglichkeit finden. Darum ist es für mich so wichtig, dass wir uns damit auseinander setzen und ein Gesamtkonzept für einen nachhaltigen Tourismus entwickeln. Wo stehen wir und vor allem wollen wir hin - diesen Fragen müssen wir nachgehen und Antworten darauf finden. Das Gesamtkonzept muss m.E. im Einklang eben mit der Natur stehen, damit wir die Pfunde, mit denen wir wuchern können, über die Jahre nicht verlieren.
Um uns zukunftssicher aufzustellen, müssen wir die Attraktivität unserer Gemeinde weiter steigern. Ein ganz wichtiger Baustein hierbei ist für mich das Ziegeleimuseum in Midlum. Nach vielen Gesprächen ist es gelungen, Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies für die Idee "Vom Ziegel zur Biosphäre" zu begeistern. Am Standort in Midlum können wir ein Ziegeleimuseum mit Biosphärenhaus entwickeln. Hierfür wurden uns entsprechende Förderungen in Aussicht gestellt. Wir haben die große Chance, vielen interessierten Gästen aus Nah und Fern in einem einmaligen Umfeld zu zeigen, woher wir kommen und wohin wir gehen. Klinker und Klima mit all den vielen Facetten lassen sich in Midlum hervorragend verbinden.
Darüber hinaus ist auch der Fahrradtourismus für unsere Gemeinde enorm wichtig. Hier müssen wir die entsprechende Infrastruktur schaffen. Mit der Internationalen Dollard Route haben wir ein Pfund, mit dem wir wuchern dürfen und sollten.